KLDiscovery feiert 20-jähriges Firmenjubiläum in Deutschland. Zu diesem Anlass blicken die Datenrettungsexperten zurück und stellen die zehn bemerkenswertesten Fälle seit Firmengründung in Böblingen 1996 vor.
1996 - Findel-Festplatte: Der erste Auftrag
Das KLDiscovery-Büro war kaum in Betrieb genommen, da erreichte die Experten auch schon der erste Auftrag. Vor der Tür lag ein Päckchen mit einer Festplatte, allerdings hatten sie zuvor keinen Anruf oder eine Auftrags-Ankündigung erhalten. Es handelte sich ganz zeitgemäß um eine Festplatte aus einem Computer auf DOS-Basis, der mit einem 486er Intel-Prozessor betrieben wurde. Der Kunde hatte es außerdem noch besonders eilig und beauftragte die erste Express-Datenrettung. Noch am gleichen Tag erhielt der glückliche Kunde seine geretteten Daten vollständig wieder zurück.
1999 - MFM (Modified Frequency Modulation): Zurück in die Zukunft
Die MFM – Hardware aus der Storage-Retro-Zeit, die in einem Intel 386 Computer verbaut wurde – erreichte die Spezialisten im Jahr 1999. Die Herausforderung bei einer HDD-Datenrettung mit einem Modified-Frequency-Modulation (MFM)-Aufzeichnungsverfahren war, dass man eine Vielzahl an Controllern vorrätig haben musste, um exakt den passenden für die spezielle Platte ausfindig zu machen. Da dieses Medium besonders heikle Daten, nämlich Einstellungsdaten eines Atomkraftwerks, enthielt, war die Erleichterung groß, als KLDiscovery grünes Licht für die Rettung der Daten geben konnte.
2001 - 9 Track Tapes aus den 90ern
Das Labor von KLDiscovery erreichten alte IBM 3420 Tapes (auch 9 Track genannt), die ursprünglich in den 90er Jahren erstellt wurden und seit dem in einem Lager unberührt verstaubten. Einige Bänder enthielten wissenschaftlich brisante Informationen zur Windkanalmessung eines modernen Mittelstreckenflugzeugs aus den 80er Jahren. Manche Bandmedien hatten sich allerdings schon in Staub aufgelöst und konnten nicht rekonstruiert werden. Die restlichen Tapes brachten die Experten aber erfolgreich wieder zum Laufen und retteten somit die Daten.
2002 - Erhöhter Datenschutz
Strenge Geheimhaltung und erhöhte Sicherheitsvorkehrungen waren bei diesem Fall gefragt. Ein Team von internationalen KLDiscovery-Ontrack-Spezialisten rückte aus, um eine Wiederherstellung beim Kunden vor Ort durchzuführen. Das korrumpierte virtuelle System befand sich unter dem Gebäude in einer Art Bunker hinter einer Stahltür. Gerettet werden sollten geheime Forschungsdaten zum „Traveling Sales Man Problem“, deren Relevanz bei Militär-strategischer Logistik im Ernstfall zum Tragen kommen kann. Schnell waren die zwei defekten LUNs wiederhergestellt und die Daten gerettet. Das Staunen war allerdings groß, als die Experten erfuhren, dass kein einziges Teil des eingesetzten Equipments unversehrt das Gebäude wieder verlassen würde – sondern den Umweg über eine Standbohrmaschine nehmen musste.
2005 - Datensturzflug
Nach dem Absturz einer zweistrahligen „Grob Spn“ während eines Demonstrationsflugs waren auch die Daten des Flugschreibers nicht mehr intakt. Das Tape-Medium aus dem Flugschreiber landete schließlich im Reinraum von KLDiscovery. Das Auslesen des ziemlich in Mitleidenschaft gezogenen Tapes war keine einfache Aufgabe und es konnten wegen der starken Beschädigung nicht alle Daten gerettet werden. Dennoch konnte die Ursache des tragischen Absturzes ermittelt werden: Aufgrund einer Zerlegung des Höhenleitwerks durch Flattern war das Flugzeug nicht mehr steuerbar gewesen.
2010 - Eine Stadt liegt unter Wasser
An einem Sonntag im April 2010 versank eine süddeutsche Kleinstadt buchstäblich in den Unwetter-Fluten. Ca. 3.000 Gebäude wurden beschädigt. Auch ein Kunde von KLDiscovery war betroffen: sechs Server inklusive des kompletten Backups waren im Schlamm verschwunden. Kein Problem für die Datenretter – nach einer gründlichen Reinigung der Medien konnten die Daten erfolgreich sichergestellt werden.
2011 - Alptraum in der Bankenzentrale
In der Niederlassung einer namhaften Bank ereignete sich ein Datenverlust auf einem VMFS: Durch einen externen Wartungs-Techniker wurde eine fehlerhafte virtuelle Maschine versehentlich auch auf das Disaster Recovery Cluster repliziert – und damit auch alle Fehler. Brisant auch hier der Inhalt der korrumpierten Festplatte – eine Transaktions-Datenbank internationaler Großanleger. Die KLDiscovery-Ontrack-Mitarbeiter machten sich nach erteiltem Auftrag sofort auf den Weg, da die Daten besonders zeitkritisch waren und auch die Bank nicht verlassen durften. Am Ende eines schweißtreibenden Wochenendes konnten 100 Prozent der Daten wieder an den Kunden übergeben werden.
2013 - Aus den Augen aus dem Sinn
Offensichtlich vergessen wurde ein Net APP Server der Rechtsabteilung eines internationalen Technologiekonzerns – obwohl oder gerade weil er in einem Hochsicherheitsraum gehostet war. Der Server lief und lief und lief – und das ganze sechs Jahre lang. Niemand hatte sich jemals Gedanken über eine Datensicherung gemacht, geschweige denn an den Austausch der Hardware gedacht. Der Dornröschenschlaf nahm ein jähes Ende als gleich zwei Festplatten des Filers gleichzeitig ausfielen – 19 Millionen Datensätze der Rechtsabteilung waren auf einmal gefährdet. Nach anfänglicher Panik wurde KLDiscovery verständigt. Die Spezialisten retteten die beschädigten Festplatten im Reinraum und konnten alle Datensätze komplett extrahieren.
2014 - Überraschungskiste
Ziemlich erstaunt waren die Experten, als sie einen Karton erhielten, der randvoll mit Einzel-Festplatten gefüllt war. Dabei handelte es sich um Bestandteile eines Windows Storage Servers 2012 (30 + 2 x 5 TB) eines großen Verlagshauses. Aufgrund einiger fehlerhafter HDDs hatte der Server die Kommunikation verweigert und da das letzte Backup auch schon zu lange zurücklag, wurden somit ca. 25 Terabyte an Videos unzugänglich gemacht. Der Zeitdruck war immens, da das Filmmaterial für eine Live-Ausstrahlung im Fernsehen zwei Tage später benötigt wurde. Die Datenretter wirbelten ohne Pause und konnten die Daten rechtzeitig dem dankbaren Kunden übergeben.
2016 - Big Data Recovery – oder Daten im Größenwahn
Ein spannender Fall aus der Praxis, der die aktuellen Dimensionen von Storage und Datenmengen anschaulich macht. Hierbei handelte es sich um eine abgestürztes QNAP RAID 5 mit 24 6-TeraByte Festplatten und 2 iSCI LUNs mit Kapazitäten von 40 sowie 60 Terabyte. Die Dateien waren auf mehreren Ebenen verschachtelt und zusätzlich waren die Daten auch noch per Windows 2012 R2 dedupliziert worden.
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