Das war das Datenrettungsjahr 2015

Written By: Ontrack

Date Published: 6 Januar 2016

Das war das Datenrettungsjahr 2015

Datensicherheit und hochkapazitive Storage-Systeme nur einige der der Top-Themen des vergangenen Jahres

Immer mehr Unternehmen setzten 2015 auf komplexe, hochmoderne Software-defined Storage (SDS) Lösungen. Nach Auskunft von KLDiscovery, Experte für Datenrettung und E-Discovery, resultierte daraus ein stetig wachsender Bedarf nach immer ausgefeilteren Datenrettungstechnologien. Doch im vergangenen Jahr standen auch noch zahlreiche andere Themen im Fokus.

Software-defined Storage: Datenrettung wird genauso wichtig wie Systemleistung

Eine Datenrettung bei SDS-Systemen ist nicht nur möglich, sie wird als selbstverständlich angesehen, auch wenn SDS eigentlich mit der Prämisse entwickelt wurde, unfehlbar zu sein. Immer mehr Unternehmen nutzen SDS-Lösungen. Daher steigt auch der Bedarf an entsprechenden Datenrettungstechnologien. Denn auch SDS ist eben nicht immer unfehlbar. Darüber hinaus hat nahezu jeder Hersteller eine eigene proprietäre Methode zur Speicherung der Daten auf den SDS-Systemen. Daher erfordern die meisten SDS-Ausfälle, die einen Datenverlust nach sich ziehen, eine maßgeschneiderte Wiederherstellungslösung.

„Egal ob Unternehmen nun Infortrend® EonStor, HP® StorageWorks oder andere SDS-Systeme einsetzen, wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Datenrettung zwar unvorstellbar komplex ist - aber dennoch möglich“, erklärt Holger Engelland, Leiter des Datenrettungslabors der KLDiscovery GmbH. „2015 gab es mehr als doppelt so viele Fälle von Datenverlust bei Ausfällen von High-End-Systemen. Dabei ist klar geworden, dass der Erfolg einer Datenrettung bei Software-defined Storage vor allem damit zusammenhängt, die Fehlerursache punktgenau zu lokalisieren, das proprietäre Storage-Design zu analysieren und zu dechiffrieren, Dateisysteme wiederaufzubauen und Lösungen für die Wiederherstellung kritischer Daten zu entwickeln.“

Hochkonvergente Storage-Lösungen: Rechner, Storage und Virtualisierung in einem schlüsselfertigen Storage-System

Hochkonvergenz ist derzeit die Speerspitze der Storage-Innovation. Dabei werden Rechen-, Netzwerk- und Storage-Ressourcen per Software konsolidiert und verwaltet. Somit laufen sie auf jeder Hardware – vollkommen herstellerunabhängig. Hochkonvergente Storage-Lösungen ermöglichen absolute Einfachheit bei der Anwendung, eine schnelle und reibungslose Implementierung, Speichereinsparungen und schnelle Redundanzen. Dies erleichtert den Datenschutz und die Datenhaltung bei gleichzeitigen Kosteneinsparungen.

Entsprechende Systeme wurden Ende 2014 erstmals auf den Markt gebracht, doch erst 2015 haben sie den Durchbruch erzielt. Die steigende Verbreitung führt allerdings dazu, dass davon auszugehen ist, dass 2016 immer mehr Datenwiederherstellungen von hochkonvergenten Lösungen nötig sein werden. Die Datenrettung ist dabei anspruchsvoll, vor allem da die Daten vollständig in die jeweilige Einheit integriert sind. Dies erschwert den Zugriff auf Sektor-Ebene auf die Laufwerke. Außerdem können System-Vorkonfigurationen – besonders wenn HDD, SSD und FLASH-Cache zusammenkommen – oder ein Mangel an Informationen zur Systemkonfiguration weitere Herausforderungen bei der Wiederherstellung darstellen. Daher analysieren die Forschungs- und Entwicklungsteams von KLDiscovery diesen wachsenden Storage-Trend sehr genau und entwickeln bereits Strategien, um einem etwaigen Datenverlust entgegenzuwirken.

Onsite- und Remote-Datenwiederherstellung: Datenschutz in sensiblen oder regulierten Umgebungen

Genau wie viele andere Branchen muss sich auch die Datenrettungsbranche dem Druck der weltweiten Datenschutzrichtlinien beugen. Tatsächlich fragen Firmen immer häufiger Datenrettung vor Ort oder per Fernzugriff an. Die Gründe dafür sind die Anforderungen des Datenschutzes und das Bestreben hochregulierter Behörden, ihre Daten innerhalb des Firmengeländes zu belassen. Doch nicht nur der Datenschutz muss berücksichtigt werden. Onsite-Datenrettung wird auch immer häufiger dort benötigt, wo komplexe Datenstrukturen oder die schiere Größe eines Systems es schwierig machen, die verlorenen Daten genau zu identifizieren.

„Hochkomplexe Systeme und der Datenschutz führen zu mehr Onsite-Anfragen als jemals zuvor“, erläutert Peter Böhret, Managing Director, KLDiscovery GmbH. „Natürlich gibt es auch Unternehmen und Behörden, die mit Hilfe von Lösungen wie Ontrack Remote Data Recovery™ (RDR®) ihre Daten über eine Remote-Verbindung wiederherstellen lassen können. Allerdings haben wir bei uns auch immer häufiger den Fall, gerade in hochregulierten Branchen wie Gesundheits- oder Finanzwesen, dass aus Datenschutzgründen ein Fernzugriff auf das Netzwerk nicht gestattet ist. Daher wird die Onsite-Datenrettung immer wichtiger.“

Magnetband-Archiv-Verwaltung: Einsichten und Wert aus Archivdaten gewinnen

Die meisten Unternehmen müssen auf dringende Wiederherstellungsanfragen von Archiv-Magnetbändern reagieren können. Dennoch sind nicht alle in der Lage, schnell spezifische Daten zu identifizieren oder auf sie zuzugreifen, wenn diese für Compliance, Untersuchungen oder Gerichtsverfahren benötigt werden. Denn der Betrieb entsprechender Archivierungs-Systeme ist kosten- und zeitaufwendig. Daher hat KLDiscovery 2015 eine Studie unter mehr als 720 IT-Spezialisten von Unternehmen und IT-Dienstleistern auf der ganzen Welt durchgeführt. Diese hat gezeigt, dass fast ein Drittel der Unternehmen keinen direkten Zugriff auf die archivierten Informationen hat. Zusätzlich lagern 34 Prozent aller Teilnehmer mehr als 100 ältere Archiv-Magnetbänder in ihrer Organisation. Es ist daher empfehlenswert, dass Unternehmen die Qualität der Bänder und der Daten korrekt einschätzen können sollten. Daher überrascht es nicht, dass KLDiscovery eine starke Nachfrage nach Technologien sieht, die nicht nur Informationen und Speicherort der Daten katalogisieren, um gesetzliche Anforderungen zu erfüllen. Zusätzlich werden auch solche Lösungen immer stärker gefragt, die Kataloge unterschiedlicher Systeme in einem einzigen durchsuchbaren Verzeichnis konsolidieren. Dies hilft dabei, Verwaltungskosten bei der Tape-Archivierung zu eliminieren.

Sichere Datenlöschung und -validierung: Mit Datenschutz gegen ungewollte Veröffentlichungen

Datensicherheit und Datenschutz zählten 2015 zu den wichtigsten Themen für Unternehmen, die mit digitalen Informationen arbeiten. Dazu trugen sicherlich auch die zahlreichen Fälle von Cyberkriminalität bei, die im vergangenen Jahr durch die Nachrichten gingen. Allerdings kämpfen IT-Administratoren und Laufwerkshersteller einen etwas anders gearteten Kampf. Denn hier geht es auch darum sicherzustellen, dass eingebaute Datenlösch-Werkzeuge sicher sind und Laufwerke tatsächlich vollständig bereinigen, bevor diese wiederverwendet oder entsorgt werden.

„Wir haben einen klaren Anstieg bei den Anfragen von IT-Abteilungen und Laufwerksherstellern gesehen, wenn es darum geht, die Sicherheit von Datenlöschwerkzeugen unabhängig zu bewerten“, so Peter Böhret. „Daraus resultiert bei KLDiscovery ein exponentieller Anstieg bei den Anfragen für unsere Erasure Verification Services. Bei diesen führen unsere Spezialisten detaillierte Analysen gelöschter Laufwerke durch und dokumentieren diese ausführlich. So wird belegt, ob eine Datenlöschung sicher ist oder nicht.“

 

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