5100 Backupbänder, nach auslösen des Sprinklersystem verschmutzt und durch Gefriertrocknung beschädigt

Lego-Moment:
"Ein komplexes Problem haben und eine einfache, aber elegante Lösung finden"

Der Kunde

Ein Kunde, ein führendes pharmazeutisches Unternehmen, benötigte Fachwissen im Bereich Data Disaster Recovery.

Die Situation

Nachdem in einem Gebäude die Sprinkleranlage ausgelöst hatte, fand man in einem teilweise überfluteten Keller nasse und verschmutzte Bänder. Niemand wusste, was sich auf den Bändern befand, aber die Beschriftung der Bänder deutete darauf hin, dass die Bänder mit ihren Daten hier schon lange lagen, als das betreffende Unternehmen noch nicht von der einer anderen Pharmafirma übernommen worden war. Etwa 10 % der Bänder waren durch die Nässe und Feuchtigkeit, welche von oben über viele Regale gelaufen ist beschädigt und verunreinigt worden, bevor sie kurzerhand nach dem Entdecken von einem weniger sachkundigen Datenrettungsanbieter sofort eingefroren, dann aber doch wieder aufgetaut wurden. Gemäß den Anforderungen des Versicherers musste der Auftrag innerhalb von 6 Monaten abgeschlossen werden. Da die Versicherungsgesellschaft die Wiederherstellung der Bänder finanzierte, war sie sehr daran interessiert, wie viele Daten von den beschädigten Bändern wiederhergestellt werden konnten. Der Grund dafür waren die Vertragsbedingungen: Wenn die Daten nicht wiederhergestellt werden konnten, hätte die Versicherung die manuelle Eingabe der Daten finanzieren müssen!

Ein Experte von Ontrack kam vor Ort und sichtete die großen blauen Säcke voller teilweise nasser und feuchter Tapes. Ein erster Audit mit einer Bestandsaufnahme wurde durchgeführt und empfohlen alle Bänder so schnell wie möglich in das deutsche Labor von Ontrack in Böblingen zu bringen.

Die Lösung

Der Kunde lieferte über 5.100 Medien (eine Vielzahl von DLT-, LTO-, Exabyte-, DDS-, CD- und andere Formate) in gesicherten Transportfahrzeugen mit einer Werkschutz Eskorte an Ontrack. Um so viele Bänder rechtzeitig zu reinigen und zu prüfen, standen zu dem Zeitpunkt noch nicht genügend Mitarbeiter zur Verfügung, und es gab keine Werkzeuge, um die Aufgabe zu automatisieren. Das Team war sich nicht sicher, was es als nächstes tun sollte, bis ein Ingenieur, Thomas Hanselmann, nach Hause ging, um mit seinem Sohn zu spielen. Sie hatten eine Lego-Planierraupe und ihm kam der Gedanke, dass die Lego-Verpackung einen Motor enthielt, der die Planierraupe antreibt. Hanselmann hatte einen Geistesblitz und erkannte, dass der Bausatz in einen automatischen Tape-Bandreiniger umgewandelt werden konnte. Das behelfsmäßige Lego-Bandreinigungsgerät funktionierte hervorragend! Die Lego-Maschine ist auch heute immer noch in Gebrauch und wir haben mehrere Bausätze im Einsatz. Schon bald nannte man diesen Geistesblitz den Lego-Moment: "Ein komplexes Problem haben und eine einfache, aber elegante Lösung finden".

Ontrack stellte die Daten wieder her und kopierte sie auf externe-Laufwerke, die mit der IBM TSM-Backup-Software gescannt wurden, um festzustellen, ob die Daten Patente oder andere wertvolle historische Informationen enthielten.

Das Ergebnis

Schließlich wurden die extrem kontaminierten Bänder mit einer Erfolgsquote von 95 % wiederhergestellt, und 90 % aller Bandmedien wurden innerhalb der vorgeschriebenen 6 Monate wiederhergestellt.

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